Allergie - wenn Ihr Immunsystem Kopf steht
Eine Allergie kann Sie ganz schön beeinträchtigen. Sie fühlen sich schlapp. Ihre Nase läuft und Sie müssen ständig Niesen. Oft fragen sich die Betroffenen, warum es gerade sie erwischt hat. Zwar ist die Gefahr, dass Sie ein Allergiker werden häufig erblich bedingt, jedoch ist dies keine Grundvoraussetzung. Eine Insektenstichallergie hat beispielsweise keine erbliche Vorgeschichte. Bei geschätzten 30 Millionen Allergikern in Deutschland, können Sie somit fast froh sein, einer der wenigen zu sein, der ohne Allergie durchs Leben kommt.
Wussten Sie eigentlich, dass mittlerweile fast jeder 5. Hund in Deutschland ebenfalls Allergiker ist? Der beste Freund des Menschen löst somit nicht nur öfter Allergien aus, sondern hat auch ein großes Potential, selbst Allergiker zu sein.
Ursachen einer Allergie
Oft kommt es vor, dass wir erst nach Jahren oder auch Jahrzehnten allergisch reagieren. Bis Sie also merkbare oder sichtbare Veränderungen spüren, kann viel Zeit vergehen. Manche Personen sind sogar Allergiker, haben aber keine Symptome. Hierbei spricht man von einem stummen Verlauf.
Ihr Körper wird ständig mit verschiedensten Substanzen konfrontiert. Diese können pflanzlichen, tierischen oder chemischen Ursprungs sein und über die Atemwege, Hautkontakt oder Lebensmittel aufgenommen werden. Sobald Ihr Immunsystem Kontakt zu einer Substanz hat, stellt dieses fest: Bist Du gut für mich oder werde ich durch dich krank?
Das ist ein wirklich schwieriger Prozess, der leider auch mal fehlerhaft ist. Ihr Immunsystem funktioniert also nicht immer zuverlässig. Bei einem Allergiker ist es gegeben, dass eine überdurchschnittliche Bildung von IgE-Antikörpern (Immunglobin E) ursächlich für die nachfolgenden, entzündlichen Reaktionen des Körpers ist.
Wird ein Stoff als krankheitserregend eingestuft, legt unser Immunsystem los. Es gibt jetzt wirklich alles, um Sie vor der vermeintlichen Krankheit zu schützen. Es produziert eine Unmenge an Abwehrstoffen. Hierbei spricht man von einer Sensibilisierung. Da es sich aber nun tatsächlich nicht um eine Krankheit handelt, gegen die Ihr Immunsystem gerade kämpft, macht sich Ihr Körper bemerkbar.
Trifft zum Beispiel wiederholt eine Polle auf Ihre Nasenschleimhäute, tritt das aus der Polle gelöste Eiweiß durch die Schleimhäute und verbindet sich mit dem IgE-Antikörper. Vorher hat sich der Antikörper schon mit einer Mastzelle verbunden und diese ist Träger von Histamin. Dieses Histamin ist einer der Entzündungsbotenstoffe.
Bei Kontakt von einem IgE-Antikörper mit einer Polle werden beim Allergiker nun zügig viele Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet. Die Nasenschleimhäute schwellen an und heftiges Niesen kann auftreten. Ihr Körper wird krank.
Gerade bei einer Allergie gegen Beifuß (krautiges Gewächs) können die Reaktionen ziemlich heftig ausfallen. Hierbei sind auch viele Kreuzallergien möglich.
Hausstauballergie
Verwirrung entsteht auch häufig bei dem Thema Hausstauballergie. Viele Betroffene fragen sich, ob es an einem Sauberkeitsmangel liegt, der diese Allergie auslöst. Wir können Sie beruhigen. Das ist nicht der Fall. Wir sind täglich von Hausstaub umgeben. Übrigens ist es nicht der Hausstaub sondern der Kot der Hausstaubmilbe, auf den ein Allergiker reagiert. Zu Hause, unterwegs oder auf der Arbeit: Einen Kontakt mit Staub können Sie nicht verhindern. Zu Hause können Sie den Kot der Milben ein wenig eindämmen. Wenn Sie sich bei Ihrer Bettwäsche zum Beispiel für milbendichte Materialien entscheiden, kann das hilfreich sein.
Symptome
Ausgeschüttete Entzündungsbotenstoffe lösen nunmehr die ersten fühlbaren oder sichtbaren Symptome aus.
Allergische Reaktionen Typ I sind die häufigste Form. Hierbei spricht man von Sofortreaktionen des Körpers auf die auslösende Substanz. Diese können mit einem sogenannten Antihistaminika behandelt werden. Gängige Medikamente hierzu sind Tabletten, Augentropfen oder Nasenspray. Gerade bei Nasenspray ist zu beachten, dass Sie hierfür kein gängiges Nasenspray mit einer abschwellenden Wirkung verwenden können.
Spezielle Antihistaminika oder Mastzellenstabilisatoren in den geeigneten Nasensprays verhindern auf unterschiedliche Weise die Wirkung von Histamin. Wir beraten Sie in unseren Apotheken gerne umfänglich über die verschiedenen Wirkstoffe und geben Ihnen viele nützliche Tipps für Ihren Alltag mit auf den Weg. Sie haben gehört, dass einige Medikamente gegen Allergien müde machen? Die Quelle der Müdigkeit ist die Allergie selbst - nicht das Medikament.
Aufgrund der Ähnlichkeit von allergischen Symptomen mit anderen Krankheiten empfiehlt sich immer eine Sicherstellung durch einen Test. Sprechen Sie hierzu zum Beispiel bei Ihrem Hausarzt vor. Er kann unter anderem mit einem Hauttest (meist Pricktest) oder auch einem Bluttest Gewissheit schaffen.
Die gängigsten Symptome sind:
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Juckreiz
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Husten
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Asthmaanfälle
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Niesreiz
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Fließschnupfen
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oder unspezifisch durch Darmerkrankungen wie beispielsweise Durchfall
Egal ob Pollen, Tierhaarallergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit, eine große Auswahl an geeigneten Antihistaminika stehen Ihnen in unseren Apotheken zur Verfügung. Damit Sie sich nicht mehr schlapp fühlen und ohne juckende Nase oder Augen durch den Tag gehen können, beraten wir Sie hierzu gerne persönlich. Wir wünschen Ihnen gute Besserung.